Der Autor (Mons. Francesco Olgiati +1962) war Universitätsdozent und
neoscholastischer Philosoph. Er schrieb diesen Text im Mai 1959. Zusammen
mit Pater Agostino Gemelli gehörte er zu den Gründern der Katholischen
Universität vom Hl. Herzen in Mailand.
O liebe schwarze Soutane
O liebe schwarze Soutane, seit einigen Wochen sprechen alle über Dich.
In dem Band über die Aktivitäten des Heiligen Stuhls im Jahr 1958 heißt es:
"In Anbetracht der verschiedenen Anfragen, die bezüglich der Soutane
eingegangen sind, wurde eine umfassende Untersuchung über die Form des
kirchlichen Gewandes eingeleitet, und den Diözesanordinarien wurde in
besonderen Fällen die Möglichkeit einer Freistellung eingeräumt, unbeschadet
der Regel, die Soutane bei der Ausübung der Ordnungs- und
Jurisdiktionsgewalt zu tragen".
Diese wenigen Zeilen haben zu tausend
Diskussionen geführt, auch in unserer Presse. Und die Phantasien haben sich
überschlagen.
Einige haben sich auf die Geschichte berufen, vom 5.
Jahrhundert bis zum 4. Laterankonzil (1213) und dem Konzil von Vienne
(1312), das den Geistlichen von Sixtus V. bis Pius IX. ein anderes Gewand
auferlegte.
Andere haben auf die Mode in den deutschen und
angelsächsischen Ländern zurückgegriffen, die den Priestern den so genannten
"clergyman"-Habit zugestehen, während sie für priesterliche Funktionen die
"Soutane" vorschreiben, wie es der Codex des Kirchenrechts verlangt.
Andere erinnerten an die Zeit der Französischen Revolution, als selbst in
den lateinischen Ländern - wie heute in den kommunistischen Ländern - der
Klerus aufgrund von Verfolgungen durch seine Kleidung überhaupt nicht von
den Laien zu unterscheiden war.
Schließlich stellten andere fest,
dass "die Soutane nicht nur im Sommer lästig und unhandlich ist, sondern
auch zu einem lächerlichen Hindernis und sogar zu einer echten Gefahr wird,
wenn der Priester aufgrund seines Dienstes ein Fahrrad oder ein kleines
Motorrad benutzen muss", Mittel, die für die Seelsorger unverzichtbar
geworden sind.
Man dürfe auch nicht "die Bestrebung des Klerus
vergessen, sich nicht in einem Elfenbeinturm zu isolieren, sondern dem Leben
der ihm anvertrauten Christenmenschen so nahe wie möglich zu kommen, ihre
Leiden und Ängste zu teilen".
Meine liebe schwarze Soutane, auch wenn
ich weiß, dass es sich hier nicht um eine inhaltliche Frage handelt, sondern
nur um eine disziplinarische Angelegenheit, die in die ausschließliche
Zuständigkeit der kirchlichen Autorität fällt, konnte ich nicht anders, als
Dich anzusehen und über Dich nachzudenken. Ich bin alt und ich liebe Dich.
Du wirst mir verzeihen, wenn ich mich nicht für die genannten Themen
interessiere. Ich möchte sie nicht diskutieren. Ich möchte nur ein Wort zu
Dir sagen. Ich trage Dich schon seit vielen Jahrzehnten. Als ich ein Junge
war und noch vor meinem elften Lebensjahr ins Priesterseminar eintrat, war
es üblich, Dich vom ersten Jahr der Sekundarschule an zu tragen und Dich
auch in den Ferien zu tragen.
Erinnerst du Dich, mein liebes
schwarzes Gewand, an den Tag, an dem ich eingekleidet wurde? Meine
heiligmäßige Mutter, arm und unerfahren, hatte Dich mit Hilfe einer willigen
alten Näherin angefertigt. Sie beobachtete die Zeremonie und weinte, als der
alte Propst mich mit Dir ankleidete und Dich besprengte.
Mit dem
Segen des Pfarrers und unter mütterlichen Tränen verließ ich die Kirche. Wie
glücklich war ich, meine liebe schwarze Soutane! Hätte ich mir einen
größeren und wertvolleren Schatz vorstellen können als Dich? Während meiner
zwölf Jahre im Priesterseminar und dann mein ganzes Leben hindurch bist Du
es immer gewesen.
Im Priesterseminar habe ich zum ersten Mal gelernt,
Dich zu küssen, wenn ich mich abends auszog, um zur Ruhe zu gehen. Wie viele
Küsse und wie innig!
O schwarze Soutane meiner ersten Messe und so
vieler Messen, die ich gefeiert und so vieler priesterlicher Handlungen, die
ich vollzogen habe! O schwarze Soutane, die am Bett der Sterbenden eine
eigene Bedeutung und eine eigene Sprache hatte!
O schwarze Soutane,
die mich nie gezwungen hat, mich in einem Elfenbeinturm zu isolieren,
während sie mich bei jeder Gelegenheit an mein Priestertum erinnerte, selbst
im Eifer der hitzigen Auseinandersetzungen und in den Kämpfen zur
Verteidigung der Wahrheit, auf Kongressen, in Vereinigungen, in Schulen!
Du hast manchmal, besonders zu bestimmten Zeiten, die grobe Beleidigung
der Rowdys erfahren; aber wie stolz war ich damals auf Dich und wie sehr
habe ich Dich geliebt!
Ich habe Dich immer als ein Banner betrachtet,
ein schwarzes Banner, ja. Ein Symbol des Todes, aber ich habe mich nicht
geschämt, weil Du das Kruzifix symbolisiert hast, das, gerade weil es ein
Symbol ist, Auferstehung und Leben bedeutet.
Jetzt, wo ich in meinen
letzten Lebensjahren bin und von Dir höre, habe ich immer mehr und besser
verstanden, dass ich Dich so sehr liebe.
Ich weiß nicht, ob sie Dich
verändern werden, ob sie Dich ersetzen werden, ob sie Dich modifizieren
werden. Sie werden ihre Gründe haben. In der Tat, wenn eine Verfolgung
ausbräche, würden sie Dich von mir wegreißen. Aber das macht nichts. Auch
dann würdest Du in meinem Herzen sein. Und Du würdest dort für immer
bleiben.
Wenn ich bald meine Augen schließe, möchte ich, dass Du mit
mir ins Grab gehst. In Dich gekleidet, in Deine Falten gehüllt, werde ich
den Schlaf des Todes friedlicher schlafen. Nie mehr werde ich Dir den Kuss
meiner Zuneigung geben können. Mein Herz wird nicht mehr schlagen. Aber wenn
jemand in seinen tiefsten Schichten lesen könnte, würde er ein Wort der
Liebe und des Stolzes für Dich eingemeißelt finden, oh liebe und geliebte
schwarze Soutane.
Soutane Standard (Bauchumfang bis 133)
Die Soutane (auch Talar genannt) ist das Alltagskleid des Klerikers. Sie wird den Priesteramtskandidaten bei der Einkleidung vom Bischof feierlich überreicht, denn die schwere Verpflichtung zur Priesterkleidung rührt auch daher, dass der Kleriker nur schon durch seine Kleidung predigt. Im Gegensatz zum "Clergyman" ist die Soutane übrigens auch ein Sakramentale. Zum Gewand gehört auch ein Zingulum.
(Unsere Soutanen werden aus Gabardine gefertigt, ein Mischgewebe aus Wolle (60%) und Polyester (40%). Schulterbreite, Brustumfang, Bauchumfang, Ärmellänge, Länge werden im Warenkorb abschließend abgefragt.)
Soutane Standard (Bauchumfang bis 133) - Preis: 370 EUR / 374 CHF
Soutane Standard Plus (Bauchumfang 134 bis 144)
Soutane Standard Plus (Grössen 134 bis 144).
(Schulterbreite, Brustumfang, Bauchumfang, Ärmellänge, Länge werden im Warenkorb abschließend abgefragt.)
Soutane Standard Plus (Bauchumfang 134 bis 144) - Preis: 430 EUR / 435 CHF
Soutane XL (Bauchumfang 145 bis 159)
Soutane XL (Grössen 145 bis 159).
(Unsere Soutanen werden aus Gabardine gefertigt, ein Mischgewebe aus Wolle (60%) und Polyester (40%). Schulterbreite, Brustumfang, Bauchumfang, Ärmellänge, Länge werden im Warenkorb abschließend abgefragt.)
(Unsere Soutanen werden aus Gabardine gefertigt, ein Mischgewebe aus Wolle (60%) und Polyester (40%). Schulterbreite, Brustumfang, Bauchumfang, Ärmellänge, Länge werden im Warenkorb abschließend abgefragt.)
Priesterliche Gewänder sind nicht einfach "Kleidung". Schon die Soutane ist
ein Sakramentale. Schon durch ihr Tragen "predigt" der Kleriker wortlos zu
den Menschen. Bei introibo.net erhalten Sie eine kleine Auswahl von
Paramenten: